Anmerkungen Kapitel III: Naturwissenschaft, Religion und menschliches Selbstverständnis

Naturwissenschaft, Religion und menschliches Selbstverständnis

Warum ich kein Christ sein will”, Uwe Lehnert

1 Diet­rich Schwa­nitz: Bil­dung – Alles, was man wissen muss. Eich­born AG, Frank­furt 1999, 544 S.

2 Schwa­nitz, 1999, S. 482.

3 Ent­nom­men der Zitate-Samm­lung von Edgar Dahl: Wer zur Hölle will schon in den Himmel? Ein Bre­vier für Ungläu­bige und solche, die es werden wollen. Books on Demand GmbH, Nor­der­stedt 2010, 155 S. – Die gesam­mel­ten Zitate sind ein bemer­kens­wer­ter Hin­weis darauf, dass wir in der Schule gera­dezu sys­te­ma­tisch von den reli­gi­ons­kri­ti­schen Ansich­ten vieler sonst hoch­ge­lob­ter Dich­ter, Denker und Schrift­stel­ler fern­ge­hal­ten wurden. Ich ver­mute, dass sich daran bis heute nicht viel geän­dert hat.

4 Zitiert nach der Ein­heits­über­set­zung – Altes und Neues Tes­ta­ment: gemein­sam hrsg. von den katho­li­schen und evan­ge­li­schen Kir­chen Deutsch­lands, Öster­reichs und der Schweiz, Herder Verlag, 1980, 11 + 1459 S.

5 Zitiert nach Richard Daw­kins: Der Got­tes­wahn. Ull­stein, Berlin 2007, 8. Aufl., S. 185. Daw­kins sei­ner­seits zitiert hier ohne wei­tere Anga­ben den Autor Free­man. Es scheint sich dabei um eine Zusam­men­fas­sung zu han­deln des 35. Kapi­tels des 10. Buches der »Bekennt­nisse des hei­li­gen Augus­ti­nus«. Nach­ge­le­sen werden kann dieser Text im Pro­jekt Guten­berg unter Augus­ti­nus, Aurelius:
gutenberg.spiegel.de bzw.
gutenberg.spiegel.de/autor/aurelius-augustinus-29

6 Dass viel­fach immer noch so gedacht wird, zeigte z. B. die Zusam­men­le­gung der Wis­sen­schafts­ab­tei­lung mit der Reli­gi­ons­ab­tei­lung im öffent­li­chen Öster­rei­chi­schen Fern­se­hen (ORF). Dass die Lei­tung zudem ein Theo­loge über­nom­men hatte, war inso­fern nur noch als kon­se­quent zu bezeich­nen. Bedenkt man, wie mühsam sich die Wis­sen­schaf­ten von der Theo­lo­gie befreien konn­ten, dann ist ein sol­cher Akt nur noch als Rück­kehr in die Vor­auf­klä­rung zu bezeich­nen, eher eines Got­tes­staa­tes würdig. Quelle: kundendienst.orf.at/unternehmen/menschen/personalia/klein.html (Leider ist diese Seite inzwi­schen nicht mehr aufrufbar.)

7 Hoimar von Dit­furth: Unbe­greif­li­che Rea­li­tät – Repor­ta­gen, Auf­sätze, Essays eines Men­schen, der das Stau­nen nicht ver­lernt hat. Rasch und Röhrig Verlag, Ham­burg 1987, 451 S.; hier S. 42.

8 Dit­furth, 1987, S. 213.

9 Fol­gende Über­le­gung zeigt, dass es zumin­dest Berüh­rungs­punkte zwi­schen dem Sein und dem Sollen geben könnte. Wenn man bei einer Gesell­schaft z. B. nach­wei­sen könnte, dass nur ein bestimm­tes Moral­sys­tem, also ein Satz von ethi­schen Prin­zi­pien, Regeln und viel­leicht Ziel­set­zun­gen, deren Über­le­ben ermög­licht, dann wären fak­tisch dieses Moral­sys­tem bzw. diese Soll­werte empi­risch legi­ti­miert, weil als ein­zi­ges Nor­men­sys­tem das Über­le­ben ermög­li­chend. In Kapi­tel V, 3 werden die Erkennt­nisse der Sozio­bio­lo­gie vor­ge­stellt, wonach sich mora­li­sche Prin­zi­pien des Zusam­men­le­bens evo­lu­tio­när her­aus­ge­bil­det haben, also durch Natur und auch Kultur ent­stan­den sind.

10 Siehe Stich­wort: Urknall – Anfang allen Seins? In: Brock­haus mul­ti­me­dial 2006 pre­mium. Biblio­gra­phi­sches Insti­tut & F. A. Brock­haus AG, Mann­heim 2006.

11 Mit bisher unbe­kann­ter Prä­zi­sion simu­lier­ten Astro­phy­si­ker jüngst die Ent­wick­lung unse­res Uni­ver­sums mit Hilfe von Com­pu­tern. Der Ver­gleich mit dem realen Uni­ver­sum bestä­tigte auch in diesem Fall die Zuver­läs­sig­keit der bisher ent­wi­ckel­ten Rechen­mo­delle. Siehe:
www.welt.de/wissenschaft/weltraum/article127745276/Superlativer-Einblick-in-das-Universum.html

12 Sehr ver­ständ­lich ist die The­ma­tik des anthro­pi­schen Prin­zips dar­ge­stellt in Heinz Ober­hum­mer, Pro­fes­sor für Theo­re­ti­sche Physik: Kann das alles Zufall sein? Geheim­nis­vol­les Uni­ver­sum. Ecowin Verlag, Salz­burg 2008, 5. Auf­lage, 169 S.

13 Law­rence M. Krauss: Ein Uni­ver­sum aus Nichts. Knaus Verlag, Mün­chen 2013, 2. Auf­lage, 252 S.

14 Hart­mut Wewet­zer: Vor dem Urknall – Wie kann das Uni­ver­sum aus dem Nichts ent­ste­hen? Tages­spie­gel vom 03.01.2015:
www.tagesspiegel.de/wissen/vor-dem-urknall-wie-kann-das-universum-aus-dem-nichts-entstehen/11179340.html

15 Hans Küng: Der Anfang aller Dinge – Natur­wis­sen­schaft und Reli­gion. Piper Verlag, Mün­chen und Zürich 2005, 2. Auf­lage, 247 S., hier S. 96.

16 Harald Fritzsch: Quan­ten­phy­sik und eine neue Deu­tung der Natur­ge­setze. Bei­trag in: Brock­haus 2006 mul­ti­me­dial pre­mium, siehe Anm. 10. Anre­gun­gen zu diesem Kapi­tel habe ich sowohl diesem Brock­haus­bei­trag als auch dem Stich­wort Quan­ten­me­cha­nik der Enzy­klo­pä­die Wiki­pe­dia ent­nom­men. Eine gut ver­ständ­li­che und emp­feh­lens­werte Lek­türe in diesem Zusam­men­hang ist S. A. Camejo: Skur­rile Quan­ten­welt, siehe Anm. 17!

17 Silvia Arroyo Camejo: Skur­rile Quan­ten­welt, Fischer Taschen­buch Verlag, Frank­furt 2007, 313 S. (Lizenz­aus­gabe der gleich­na­mi­gen Aus­gabe des Sprin­ger Ver­lags, Berlin Hei­del­berg 2006), hier S. 88.

18 Siehe Anm. 16!

19 Harald Lesch, Pro­fes­sor für theo­re­ti­sche Astro­phy­sik an der Ludwig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen, in der Fern­seh-Sen­de­reihe »Alpha Cen­tauri« des Baye­ri­schen Rund­funks, 2004. (Die Vor­träge sind auch auf DVD erhältlich.)

20 Werner Hei­sen­berg: Das Natur­bild der heu­ti­gen Physik, Rowohlt 1955, S. 18. Zitiert nach S. A. Camejo: Skur­rile Quan­ten­welt, 2007, S. 186. Siehe auch Anm. 17!

21 Siehe z. B. die Über­le­gun­gen des viel zitier­ten ame­ri­ka­ni­schen Phy­si­kers David Joseph Bohm (1917–1992), der eine Theo­rie der »ver­bor­ge­nen Varia­blen« ent­warf. Aus­füh­run­gen dazu bei­spiels­weise in S. A. Camejo, S. 203 und 221ff.; siehe Anm. 17!

22 Einen sehr guten und detail­rei­chen Über­blick zur Frage, wie erstes Leben ent­stan­den sein könnte, gibt fol­gen­der Arti­kel: »Wie ent­stand das Leben auf der Erde?«, Süd­deut­sche Zei­tung, 20.02.2017:
www.sueddeutsche.de/wissen/evolution-wie-entstand-das-leben-auf-der-erde‑1.3322033

23 Trevor D. Lamb: Das Auge – Organ mit Ver­gan­gen­heit. In: Spek­trum der Wis­sen­schaft, Februar 2012, S. 23–28. Siehe auch Ulrich Kut­schera: Design-Fehler in der Natur. Verlag LIT, Müns­ter 2013, 378 S.

24 Ulrich Kut­schera: Evo­lu­ti­ons­bio­lo­gie, 2., aktua­li­sierte und erwei­terte Auf­lage, Verlag Eugen Ulmer, Stutt­gart 2006, 303 S., hier S. 266.

25 Prof. Dr. Ernst Mayr in einem Gespräch mit Redak­teu­ren der Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Zei­tung, Feuil­le­ton, 12. März 2002, S. 47: Dar­wins Apos­tel – Der fast hun­dert Jahre alte Bio­loge Ernst Mayr über den Sie­ges­zug der Evo­lu­ti­ons­theo­rie im Biotechzeitalter.

26 Als Stan­dard­werk der moder­nen Evo­lu­ti­ons­theo­rie ist zu emp­feh­len: Ulrich Kut­schera, Evo­lu­ti­ons­bio­lo­gie (siehe Anm. 24!). U. Kut­schera ist Pro­fes­sor für Pflan­zen­phy­sio­lo­gie und Evo­lu­ti­ons­bio­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Kassel. Sein Buch stellt den aktu­el­len Stand der Evo­lu­ti­ons­theo­rie dar und befasst sich auch aus­führ­lich mit den Ein­wän­den, die ins­be­son­dere von reli­giö­ser Seite gegen die Evo­lu­ti­ons­theo­rie vor­ge­bracht werden. Hin­zu­wei­sen ist auch auf

Ditt­mar Graf/ Michael Schmidt-Salo­mon (Hrsg.) Evo­lu­tion in der Grund­schule – Mate­ria­lien für den Unter­richt. ISBN 978–3–00–051850–8 . Wei­tere Infor­ma­tio­nen hier:
www.evokids.de

Die unglaub­li­che Breite des evo­lu­tio­nä­ren Ansat­zes als über­grei­fen­des Erklä­rungs­prin­zip in Natur- und Geis­tes­ge­schichte, in der mate­ri­el­len und imma­te­ri­el­len Welt wird in fol­gen­dem Titel aufgezeigt:

Ger­hard Voll­mer: Im Lichte der Evo­lu­tion – Darwin in Wis­sen­schaft und Phi­lo­so­phie. Hirzel Verlag Stutt­gart, 2017, 613 S. Eine ein­füh­rende Rezen­sion lie­fert Ger­fried Pon­gratz im Huma­nis­ti­schen Pressedienst:
www.hpd.de/artikel/im-lichte-evolution-13864

Dass die Annahme eines Gottes die Evo­lu­ti­ons­theo­rie unplau­si­bel macht, the­ma­ti­siert Ufuf Özbe in seinem Bei­trag »Allah und Darwin«, eben­falls erschie­nen im Huma­nis­ti­schen Pressedienst:
www.hpd.de/artikel/allah-und-darwin-13865

Den ver­deck­ten Ein­fluss von reli­giö­ser Seite auf Lehr­pläne des Bio­lo­gie­un­ter­richts the­ma­ti­siert der Evo­lu­ti­ons­bio­loge Kut­schera. Nach­fol­gend Mate­ria­lien zu dieser Problematik:

Ulrich Kut­schera: Ham­bur­ger Bio-Abitur ohne Evo­lu­tion: www.hpd.de/artikel/11639

Bil­dungs­plan Bio­lo­gie gym­na­siale Ober­stufe Ham­burg 2009:
www.hamburg.de/contentblob/1475192/5f573ae3d07e456015dad1b7b72fcbb2/data/biologie-gyo.pdf

Abitur 2017 Rege­lun­gen für die zen­tra­len schrift­li­chen Prü­fungs­auf­ga­ben Ham­burg, hier Seite 98 für das Fach Biologie:
www.hamburg.de/contentblob/4428498/ea8deaf72300a7e6b9032c296912794b/data/abitur-a-heft-2017.pdf

Sehr aus­führ­lich setzt sich auch die Rezen­sion des Buches »Kri­ti­sche Studie zur Evo­lu­ti­ons­theo­rie« mit den Behaup­tun­gen des Krea­tio­nis­mus auseinander:
www.ag-evolutionsbiologie.net/html/2018/kritische-studie-zur-evolutionstheorie.html oder
de.richarddawkins.net/articles/zauberlehrling-der-evolution

27 Das Mani­fest – Elf füh­rende Neu­ro­wis­sen­schaft­ler über Gegen­wart und Zukunft der Hirn­for­schung. Zeit­schrift Gehirn & Geist, 2004, Heft 6, Verlag Spek­trum der Wis­sen­schaft; hier S. 33 und 36.

28 Günter Dedié: Die Kraft der Natur­ge­setze – Emer­genz und kol­lek­tive Fähig­kei­ten von den Ele­men­tar­teil­chen bis zur mensch­li­chen Gesell­schaft. Verlag tre­di­tion 2014, 260 S., Taschenbuch.

Eine instruk­tive Rezen­sion lie­fert Ger­fried Pon­gratz auf den Seiten des Huma­nis­ti­schen Pres­se­diens­tes: www.hpd.de/artikel/11788

29 Tobias Schlicht: Phi­lo­so­phie des Geis­tes – Dem Bewusst­sein auf der Spur. Spek­trum der Wis­sen­schaft. Spe­zial Bio­lo­gie – Mensch – Kultur: Die größ­ten Rätsel der Phi­lo­so­phie. High­lights 1/2015:
www.spektrum.de/magazin/ist-bewusstsein-naturwissenschaftlich-erklaerbar/1457417

30 Den Stand der inzwi­schen weit gedie­he­nen Erfor­schung des Gehirns mit­tels Simu­la­tion durch Com­pu­ter und Emu­la­tion (Nach­bau) durch Elek­tro­nik beschrei­ben zwei Bei­träge in der Wis­sen­schafts­zeit­schrift »Spek­trum der Wis­sen­schaft« im Sep­tem­ber­heft 2012.

31 Ger­hard Roth: Wie ein­zig­ar­tig ist der Mensch? – Die lange Evo­lu­tion der Gehirne und des Geis­tes. Spek­trum Aka­de­mi­scher Verlag, Hei­del­berg 2010, 437 S.

32 Intel­li­genz­tests für Kolk­ra­ben. In: Spek­trum der Wis­sen­schaft, 7, 2007, S. 24ff. Ferner: Wann ist ein Gehirn intel­li­gent? In: Spek­trum der Wis­sen­schaft, 11, 2008, S. 124ff.

Auch Raben können vor­aus­schau­end planen. In: www.scinexx.de Wis­sens­ma­ga­zin 14.07.2017:
www.scinexx.de/wissen-aktuell-21656–2017–07–14.html

Simone Guski: Wenn Raben an einem Strang ziehen. Arti­kel im Huma­nis­ti­schen Pressedienst:
www.hpd.de/artikel/wenn-raben-an-einem-strang-ziehen-14224

33 Dick Swab: Wir sind unser Gehirn – Wie wir denken, leiden und lieben. Knaur Taschen­buch, 2013, 512 S. Der Autor, Pro­fes­sor für Neu­ro­bio­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Ams­ter­dam, inter­na­tio­nal füh­ren­der Hirn­for­scher. Behan­delt in leicht ver­ständ­li­cher Spra­che umfas­send alle mit dem Thema Gehirn zusam­men­hän­gende Fragen.

Hirn­ströme ver­ra­ten Iden­ti­tät. In: www.scinexx.de Wis­sens­ma­ga­zin 19.04.2016:
www.scinexx.de/wissen-aktuell-20091–2016–04–19.html

Lie­bes­ge­fühle durch Hirn­ströme nach­weis­bar gemacht – Wie wahre Liebe unser Gehirn ver­än­dert. In: Welt kmpkt vom 09.12.2016:
www.welt.de/kmpkt/article160096039/Wie-wahre-Liebe-unser-Gehirn-veraendert.html

Quel­len dieses Artikels:
www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/17470910600976547
www.dasgehirn.info/denken/emotion/bewusste-gefuehle

34 Zum Begriff »Wirk­lich­keits­wis­sen­schaf­ten« vgl. den früher übli­chen Begriff »Rea­lien« (in z. B. Rea­li­en­buch), den der Fremd­wör­ter-Duden so erklärt: 1. wirk­li­che Dinge, Tat­sa­chen. 2. Natur­wis­sen­schaf­ten als Grund­lage der Bil­dung u. als Lehr- u. Prü­fungs­fä­cher. 3. Sach­kennt­nisse (Päd.)!