Dr. Bernd Vowinkel (Bonn): Phantasie und Wirklichkeit

Mit diesem Buch ist dem Autor ein ganz her­vor­ra­gen­des Werk zur Auf­klä­rung im besten Sinne gelun­gen. Es ist sach­lich sowohl in seinen geis­tes­wis­sen­schaft­li­chen Grund­la­gen als auch in Bezug auf die Natur­wis­sen­schaf­ten sehr fun­diert und den­noch für einen Leser mit durch­schnitt­li­cher Bil­dung gut ver­ständ­lich geschrie­ben. Der Autor zeigt, dass der christ­li­che Glaube ein Pro­dukt der mensch­li­chen Phan­ta­sie ist und kei­ner­lei Bezug zur Wirk­lich­keit hat. Im Gegen­satz dazu bezeich­net der Autor die Natur­wis­sen­schaf­ten sehr tref­fend als Wirk­lich­keits­wis­sen­schaf­ten. Sie sind unser ein­zi­ger ver­läss­li­cher Zugang zur Wirk­lich­keit. Zur Aner­ken­nung der Wirk­lich­keit gehört die Abkehr vom Geist-Körper Dua­lis­mus und der Idee der abso­lu­ten Wil­lens­frei­heit. Der Autor ver­harrt nicht bei reiner Reli­gi­ons­kri­tik, son­dern dis­ku­tiert auch echte Alter­na­ti­ven. Er zeigt, dass wir für eine Ethik keine Reli­gion brau­chen und dass es keinen höhe­ren Sinn des Lebens gibt, son­dern dass der Sinn des Lebens im indi­vi­du­el­len Glück im Dies­seits liegt. Beson­ders hoch anzu­rech­nen ist dem Autor, dass er den Natu­ra­lis­mus, im Gegen­satz zu vielen ande­ren Ver­tre­tern des natu­ra­lis­ti­schen Huma­nis­mus, zu Ende denkt und damit zu einer eher posi­ti­ven Grund­hal­tung zum Trans­hu­ma­nis­mus kommt. Wer nach der Lek­türe des Buches immer noch an seinem christ­li­chen Glau­ben fest­hält, dem fehlt es ein­fach an Ver­stand und Vernunft.

Rezen­sion zu dem Buch “Warum ich kein Christ sein will – Mein Weg vom christ­li­chen Glau­ben zu einer natu­ra­lis­tisch-huma­nis­ti­schen Welt­an­schau­ung”.