Giordano Bruno Stiftung am 31. März 2010

Die Giord­ano Bruno Stif­tung schrieb am 31. März 2010 in ihrem regel­mä­ßig erschei­nen­den Newsletter:

Es gibt mitt­ler­weile eine beträcht­li­che Anzahl von Büchern, in denen ehe­mals gläu­bige Autoren ihre Befrei­ung von reli­giö­sen Dogmen sowie ihren Weg zu einem neuen, in sich kon­sis­ten­ten säku­la­ren Welt­bild schil­dern. Zwei Bücher ragen aus der Masse der Ver­öf­fent­li­chun­gen heraus: Uwe Leh­nerts “Warum ich kein Christ sein will” und Rein­hold Mil­lers “Gott, ein Geschöpf des Men­schen”. Beide Autoren sind Mit­glie­der des gbs-För­der­krei­ses und waren viele Jahre lang als Didak­ti­ker tätig, was man ihren Büchern wohl­tu­end anmerkt.

Uwe Leh­nert war bis 2002 Pro­fes­sor für Bil­dungs­in­for­ma­tik an der Freien Uni­ver­si­tät Berlin. Im Jahr 2000 wurde er mit dem “Wiener-Schmidt-Wis­sen­schafts­preis” aus­ge­zeich­net. In seinem Buch “Warum ich kein Christ sein will” skiz­ziert Leh­nert zunächst den Stand der heu­ti­gen Natur­wis­sen­schaf­ten, ins­be­son­dere der Kos­mo­lo­gie, der Quan­ten­phy­sik, der Evo­lu­ti­ons­bio­lo­gie und der Hirn­for­schung und fragt nach deren phi­lo­so­phi­schen und theo­lo­gi­schen Konsequenzen.

Im zwei­ten Teil befasst sich der Autor mit der Lehre und Geschichte des Chris­ten­tums und der Kirche und beur­teilt sie im Lichte der Ver­nunft und heu­ti­ger wis­sen­schaft­li­cher Erkennt­nisse. Im letz­ten Teil for­mu­liert er – von den Ergeb­nis­sen der vor­an­ge­hen­den Teile aus­ge­hend – ein natura-lis­tisch-huma­nis­ti­sches Lebens­mo­dell, das … in erstaun­li­cher Weise mit den Ein­sich­ten kor­re­spon­diert, die Michael Schmidt-Salo­mon in seinem etwa zeit­gleich erschie­ne­nen Buch “Jen­seits von Gut und Böse” darstellte.

Unser Fazit: Ein über­aus kluges, didak­tisch her­vor­ra­gend gemach­tes Buch, das es auch inter­es­sier­ten Laien ermög­licht, die zen­tra­len Grund­ideen einer huma­nis­tisch-natu­ra­lis­ti­schen Welt­sicht zu verstehen.

(Diese Kritik bezog sich auf die 3. Auflage!)