Günther Drutschmann: Warum ich kein Christ sein will

Das Buch ist bril­lant geschrie­ben und der Logik der Argu­mente kann man sich kaum ver­schlie­ßen. Die Fragen, die der Autor stellt und spe­zi­ell seine Gedan­ken zu Gott und dessen Schwei­gen im Holo­caust, beschäf­ti­gen mich seit meiner Jugend. Auch stehe ich heute der katho­li­schen Amts­kir­che sehr kri­tisch bis ableh­nend gegenüber.

Trotz­dem berei­tet mir dieses Buch großes Kopf­zer­bre­chen. Die Radi­ka­li­tät, mit der Herr Prof. Leh­nert Gott und den Glau­ben in der Ver­sen­kung ver­schwin­den lässt, bewun­dere ich und gleich­zei­tig irri­tiert sie mich. Dass wir nur ein Haufen alber­ner Men­schen sein sollen, die eine gewis­sen Zeit und mehr oder weni­ger zufäl­lig hier auf diesem Pla­ne­ten her­um­ir­ren und unsere Erfül­lung und den Sinn in den Dingen des täg­li­chen Lebens finden, fällt mir sehr schwer zu glau­ben. Ich fühle mich nicht so stark wie der Autor, ganz auf eine höhere Macht zu ver­zich­ten. Das Buch hat mich gerade in diesem Punkt tief erschüt­tert, weil die Argu­mente des Ver­fas­sers so stich­hal­tig erschei­nen. Wer in diesen Dingen sehr sen­si­bel ist, sollte das Buch mit Vor­sicht lesen. Leider war ich unvor­sich­tig und las es. Ich hoffe zudem, dass der Autor das auch wirk­lich lebt, ins­be­son­dere zum Sinn des Lebens und dessen Ende, was er in seinem Buch so ein­drucks­voll und wort­ge­wandt schildert.