Nachdem ich meine erste “Rezension” nur auf Basis von einigen Lehnert-Interviews geschrieben hatte, ohne aber das Buch gelesen zu haben, möchte ich nun tiefer einsteigen und das Buch selbst “unter die katholische Lupe” nehmen. Es bleibt bei einem Stern, ich möchte jedoch meinen Dank an Herrn Prof. Lehnert zum Ausdruck bringen. Wir haben mittlerweile (hier auf Amazon) doch intensiv “diskutiert” soweit dies eben über die Amazon-Kommentare möglich ist. Er hat mir durch sein Buch und durch unsere Diskussionen gezeigt, wie Atheisten denken und argumentieren. Ich bin der Meinung, dass der reine Naturalismus letztlich das BESTE Argument FÜR den christlichen Glaube bietet, weil er einfach zu kurz greift (von daher müsste ich eigentlich 5 Sterne vergeben). Für mich steht ohne den geringsten Zweifel fest: Atheisten denken viel zu “kurz”, und genau deshalb erreichen sie — leider — die Ebenen des Glaubens, wie wir Christen ihn verstehen, nicht.
Diese Rezension ist noch nicht vollständig, sie “lebt” also und wird sukzessive erweitert und verbessert werden. Die Seitenangaben beziehen sich auf die mir vorliegende 5. Auflage.
Als begeisterter Katholik möchte ich versuchen zu zeigen, warum Atheisten einfach nicht zum Kern(!) der spannendsten Thematik dieser Erde — der Frage nach Gott — vordringen können. Zugleich ist mir in vielen Diskussionen bewusst geworden, dass wir Christen argumentativ wenig Chancen haben — hierin liegt also durchaus ein gewisser Widerspruch. Wir haben aber nicht deshalb wenig Chancen, weil wir die schlechteren Argumente hätten — NEIN. Es liegt vielmehr daran, dass Atheisten in keiner Liebesbeziehung zu Gott leben und deshalb(!) nicht wissen, worüber Christen sprechen, wenn sie über ihren Glauben sprechen. Das Argumentieren muss also noch begleitet werden durch die stärkste “Kraft” der Christen — das Gebet für Atheisten.
Ja, das Gebet! Es verbindet unser Herz direkt mit Gott — es zieht uns förmlich in eine Liebesbeziehung mit Gott hinein und lässt uns erahnen, wie wahr, schön und auch “logisch” die christlichen Glaubenssätze sind. Naturalisten wie Herr Prof. Lehnert bezeichnen unseren Glauben gerne als einen “Kinderglauben” und belächeln ihn aus ihrer intellektuellen Perspektive. Sie sehen einen Widerspruch zwischen der modernen Naturwissenschaft und diesem “Kinderglauben”, der sich beispielsweise ausdrückt in einer Jungfrauengeburt, in Wundern, im Erlösungstod und der Auferstehung Jesu Christi, in der realen(!) Gegenwart Jesu Christi in der heiligen Eucharistie, in Himmel und Hölle und in vielem mehr! Zu diesem Vorwurf des “Kinderglaubens” möchte ich gerne aus dem Buch “Licht der Welt” (Papst Benedikt XVI.) zitieren.
Der Interviewer Peter Seewald sagt zu Papst Benedikt:
Der Philosoph Robert Spaemann wurde einmal gefragt, ob er, ein international renommierter Wissenschaftler, denn wirklich daran glaube, dass Jesus von einer Jungfrau geboren wurde und Wunder wirkte, dass er vom Tod auferstanden sei und man mit ihm ewiges Leben erhalte. Dies wäre doch ein richtiger Kinderglaube. Der 83-jährige Philosoph antwortete. “Wenn Sie so wollen, gewiss. Ich glaube ungefähr dasselbe, was ich als Kind geglaubt habe — nur dass ich inzwischen mehr darüber nachgedacht habe. Das Nachdenken hat mich am Ende im Glauben immer bestärkt.”
Seewald weiter: “Glaubt auch der Papst immer noch, was er als Kind geglaubt hat?”
Darauf Papst Benedikt XVI.:
“Ich würde das ähnlich sagen. Ich würde sagen: Das Einfache ist das Wahre — und das Wahre ist einfach […] Es ist eine Arroganz des Intellekts, dass wir sagen: Das hat etwas Widersprüchliches, Unsinniges in sich, schon deshalb ist es gar nicht möglich. Aber wie viele Möglichkeiten der Kosmos birgt und sich über und in dem Kosmos verbergen — das zu entscheiden, ist nicht unsere Sache.” (Zitatende)
Halten wir also fest: Auf der einen Seite höchst intelligente Naturalisten, die den “Kinderglauben” belächeln, auf der anderen Seite höchst intelligente Gläubige, für die ihr (Kinder-)Glauben das wertvollste Geschenk ihres Lebens ist, etwas, worauf sie ihr Leben, Denken und Handeln begründen und dabei äußerst froh, glücklich und dankbar sind — und das, wie soeben erwähnt, in absolutem Einklang mit ihrer herausragenden Intelligenz und Vernunft!
Die Erklärung für diese beiden fundamental unterschiedlichen Sichtweisen liegt einzig und allein in der Beziehung zu Gott und im Gebet.
–> Gläubige Menschen erfahren, wie wunderbar (im wahrsten Wortsinne) Intelligenz, Vernunft, Wissenschaft und Glauben zueinander passen; Glauben und Wissen sind unterschiedliche, aber komplementäre Wege zur Erkenntnis. Diese Erkenntnis kommt von Gott, sie ist, wie Christen sagen, eine Gnade (also ein unverdientes Geschenk).
–> Naturalisten sind diesbezüglich vollkommen “blind”.
Von daher ist es so unglaublich absurd, wenn Atheisten bzw. Naturalisten ein Buch gegen Gott, gegen den christlichen Glauben, gegen die Kirche und ihre Glaubenssätze schreiben. Sie investieren Zeit und Energie in ein Thema, von dem sie (leider) nicht den blassesten Schimmer haben. Es wäre fast so, wie wenn ein Mann, der noch nie eine Frau geküsst hat und auch noch nie von der Liebe zu einer Frau überwältigt wurde, ein Buch GEGEN die Schönheit der Liebe schreiben würde.
Nun, Herr Professor Lehnert und so viele andere atheistischen bzw. naturalistischen Autoren versuchen es dennoch immer wieder — irgendwie komisch und traurig zugleich.
Worin liegen nun die fundamentalen bzw. strategischen Fehler in der Argumentation des Buches?
- Falsche Definition von Glauben. Atheisten denken, Glaube bedeute in etwa so viel wie “Ich glaube, dass wir an meinem nächsten Geburtstag wieder eine Sonnenfinsternis haben werden.” Bei dieser “Alternative” gewinnt immer die Naturwissenschaft und kein vernünftiger Mensch bräuchte “glauben” (es wäre schlicht dumm). Diese grundfalsche Definition von “Glauben” zeigt sich auch an dem von Herrn Prof. Lehnert angeführten Schopenhauer-Zitat (S. 357): “Glaube und Wissen verhalten sich wie zwei Schalen einer Waage: in dem Maße, als die eine steigt, sinkt die andere.”
–> Eine für den christlichen Glauben angemessene Definition könnte lauten: Glaube = Liebesbeziehung mit einem personalen Gott.
Es ist offenkundig, dass Atheisten genau das nicht verstehen wollen und auch nicht können. Der christliche Glaube entfaltet sich in einer Liebes-Beziehung zu Gott. Und diese ECHTE Beziehung schenkt eine Gewissheit, die die (immer nur vorläufige) “Gewissheit” der Wissenschaften (vgl. den Kritischen Rationalismus von POPPER) übersteigt.
Aus dieser falschen Glaubens-Definition folgt zwingend:
- Fundamental falsches Verständnis vom Verhältnis zwischen Wissenschaft und Glauben (v.a. S. 354 ff.). Glaube und Wissenschaft bilden eben gerade KEINE Gegensätze; im Falle “Wissenschaft und Glauben” gibt es keinen Widerspruch. So, wie es etwa keinen “Widerspruch” gibt zwischen Hammer und Schraubenzieher. Man könnte hier vielmehr von “Arbeitsteilung” sprechen und sich über die gegenseitige Ergänzung freuen! Und dies ist z.B. auch ein Grund, warum auch leidenschaftliche Christen so gerne leidenschaftliche Wissenschaftler werden (wie zum Beispiel der bekannte Astrophysiker Harald Lesch, der TOP-Physiker Anton Zeilinger, der Mathematik-Prof. John Lennox und unendlich viele mehr).
–> Unvoreingenommene bzw. “Hardcore-Wissenschaftler” wissen, dass die Naturwissenschaften die “Dimensionen” des Glaubens (im christlichen Verständnis) methodisch gar nicht “erreichen” können. Oder anders formuliert: wenn(!) sich die Wissenschaftler an ihre Methoden halten, können sie dem Glauben gar nicht widersprechen.
Herr Prof. Lehnert erwähnt ebenfalls den leidenschaftlichen Protestanten und Physiker Harald Lesch. Seine Denkweise zeigt sich dann in folgender Frage überdeutlich: Prof. Lehnert fragt sich: “Ist es frühkindliche Indoktrination, von der er [Prof. Lesch] sich nicht befreien kann, ist es — was ich nicht unterstellen mag — der Preis für eine ihm sonst nicht mögliche mediale Entfaltungsmöglichkeit und öffentliche Anerkennung…” (S. 358).
An dieser falschen Frage zeigt sich (erstens) dieses oben beschriebene falsche Glaubensverständnis sowie (zweitens) das vollkommene Unverständnis vom wahren Verhältnis zwischen Wissenschaft und Glauben. Herr Prof. Lehnert zitiert ebenfalls den großen (nunmehr heiligen) Papst Joh. Paul II. Die “Schlussfolgerungen” Prof. Lehnerts zeigen dann ein weiteres Mal sein fundamentales Unverständnis auf (S. 355).
Dabei ist es doch so einfach: Harald Lesch erklärt physikalische Sachverhalte ausschließlich(!) und in einer genialen Weise physikalisch und darüber hinaus gehende Sachverhalte aus der Perspektive des Gläubigen. Er weiß eben von der “Arbeitsteilung” zwischen Wissenschaft und Glauben — mit einem Schraubenzieher kann ich, um im obigen Bild zu bleiben, nun mal keinen Nagel in die Wand schlagen.
Doch lassen wir Harald Lesch selbst sprechen, er sagt: “Wenn man versucht, aus den Naturwissenschaften auf die Eigenschaften von Gott zu schließen, dann kann das eigentlich immer nur schief gehen.” Und zum Argument “Naturwissenschaft und Glaube schließen sich aus” sagt er “Freund, du hast keine Ahnung von Naturwissenschaft.” Dies sei eine Methode, die sehr gut funktioniere, aber sie liefere in erster Linie ein Naturbild, aber kein Weltbild. Leuten, die meinen, dass der Glaube an Gott “Quatsch sei” entgegnet er “macht ihr mal, da bin ich ganz entspannt.”
Der leuchtend-schöne und komplementäre Zusammenhang zwischen Wissenschaft und Glauben ist mit den Händen zu greifen, wenn(!) man versteht, was Glaube ist: So sagt etwa der TOP-Physiker Zeilinger: “Mich hat einmal ein Journalist gefragt, ob ich Agnostiker bin oder Atheist. Da hab ich gesagt: Als Naturwissenschaftler bin ich Agnostiker, weil ich naturwissenschaftlich Gott nicht beweisen kann. Aber als Mensch bin ich weder Agnostiker noch Atheist.”
Von daher möchte ich das Schopenhauer-Zitat umformulieren: “Glaube und Wissen verhalten sich wie die zwei Flügel eines Adlers, ohne die er weder abheben, noch in den Himmel aufsteigen kann.”
Eine weitere (logische) Folge aus den oben erwähnten Denkfehlern ist:
- Es fehlen die wirklichen Expertengespräche, also die Gespräche mit Gläubigen, die in der oben erwähnten Liebesbeziehung leben. Auch die Heiligen, die wahren “Meister des Lebens”, hätten studiert werden müssen. Somit ist festzustellen, dass leider oftmals falsche Fragen an die falschen “Experten” gestellt worden sind und deren “Antworten” als Argumente gegen den christlichen Glauben herhalten mussten (Beispiel Opfertod, Erbsünde, Theodizee-Frage u.v.m).
Ein Beispiel: “Wenn ich dann fragte, wie man als Mensch des 21. Jahrhunderts glauben könne, nur durch ein göttlich veranlasstes Menschenopfer[sic!] gerettet zu werden, das vor seinem Tode gefoltert und dann auf die denkbar brutalste Art und Weise hingerichtet wurde, habe ich meistens nur in schweigende[sic!] Gesichter geblickt. Allenfalls kam als hilflose, aber die christliche Lehre missinterpretierende Reaktion, ‚dass das alles nur symbolisch[sic!] zu verstehen sei‘” (S. 363).
Ein weiteres Beispiel: Herr Prof. Lehnert zitiert aus dem Katechismus (Nr. 964) folgende Stelle: “Auch die selige Jungfrau ging den Pilgerweg des Glaubens. Ihre Vereinigung mit dem Sohn hielt sie in Treue bis zum Kreuz, wo sie nicht ohne göttliche Absicht stand, heftig mit ihrem Eingeborenen litt und sich mit seinem Opfer in mütterlichem Geist verband, indem sie der Darbringung des Schlachtopfers, das sie geboren hatte, liebevoll zustimmte…”
Er kommentiert diese Stelle wie folgt: “Diesen letzten .. Halbsatz muss man zweimal lesen, um ihn in seiner Abartigkeit voll zu erfassen — oder sind meine Maßstäbe so völlig ‘verrückt’, dass ich nicht in der Lage bin, die Erhabenheit dieser Worte zu begreifen?” (S. 293)
Nun, mir ging es so, dass ich den Kommentar Lehnerts zweimal lesen musste: Er findet die Haltung der Hl. Maria, der Muttes Gottes “abartig” und fragt, ob seine Maßstäbe “verrückt” seien? Auch hier wieder ein Beispiel für falsche Fragen. Der Christ denkt fundamental anders. Er kann dies verstehen, aber vielleicht nicht auf den allerersten Blick. Maria wusste, dass ihr Sohn die Menschen durch sein Leid erlösen wird, dass er sie retten wird. Und dass er bei Gott sein wird. Natürlich hat sie als Mutter auf das Äußerste mitgelitten am grausamen Tod, wie es jede Mutter würde. Aber sie hat “liebevoll” zugestimmt, so wie auch Jesus Christus, der freiwillig und aus Liebe für uns am Kreuz gestorben ist; er hat die Sünden der ganzen Menschheit “bezahlt” — und nur er konnte es, weil er Gott selber ist. Wer dies näher verstehen will, dem sei z.B. der gute Film “Die Passion Christi” (von Mel Gibson) empfohlen.
Ich empfehle auch gerne den youtube-Kurzvortrag “Die ganze Bibel in 7 Minuten” von Dr. Johannes Hartl (supergenial!). Und dieser spannende Vortrag zeigt beispielsweise auch, wie “weit weg” die Fragen von Herrn Prof. Lehnert sind. Wer die Bibel mit staunendem und offenem Herzen liest, spürt, dass sie VON GOTT ist, da gibt es nicht die geringsten Zweifel! Und genau — und nur — deshalb ist die Bibel das berühmteste Buch der Welt!
- Der Irr-“Glaube”, man könne wissenschaftlich-intellektuell die zentralen christlichen Glaubensinhalte widerlegen. Darin kann man immer nur scheitern. Leider — wie so oft in Büchern dieser Art — werden wissenschaftliche Aussagen unzulässigerweise mit nicht-wissenschaftlichen Aussagen verknüpft und daraus unzulässige Schlussfolgerungen gezogen (Beispiel Evolutionstheorie, Hirnforschung etc.). So fällt man sicher durch dünnes Eis in eiskaltes Wasser …
Fazit:
–> ein für überzeugte und informierte Christen irrelevantes Buch.
–> ein für “lauwarme”, zweifelnde und wissenschaftstheoretisch weniger geschulte Christen höchst gefährliches Buch, da sie eventuell auf die falsche Fährte verführt werden könnten.
P.S.: WAS kann die Naturwissenschaft WISSENSCHAFTLICH ABGESICHERT (im Sinne Poppers) zur Gottesfrage (Existenzfrage) beitragen?
Lehnert: “Ob es über diese Wirklichkeit hinaus noch eine weitere, uns unerkennbar bleibende jenseitige Wirklichkeit gibt, von deren Existenz der Glaube spricht, wird sich wohl nie klären lassen” (S. 61).
Herr Prof. Lehnert hat Recht, verweist dann allerdings diffus (zB S. 73, 81, 89) auf eine sog. “Weltlogik”, die die “Alltagslogik” nun einfach übersteigen solle, da die “Alltagslogik” in bestimmten Bereichen ganz offenkundig nicht mehr greift. Das ist übrigens ein klassischer Glaubenssatz. Die Wissenschaftler rätseln also — das ist gut und lässt “Platz” für Gott.
Der Christ dagegen braucht — Gott sei Dank — keine irgendwie geartete “Weltlogik”. Gott erklärt dies — und zwar viel besser.
Wie formuliert der Mathematik-Professor John Lennox: “Eine Intelligenz [Gott] ist die BESTE abduktive Erklärung der Situation, wo Zufall und Notwendigkeit die Sache nicht erklären können!”
Antwort des Autors auf eine frühere Kritik (5. Auflage) von K. Bernhard:
Lieber Herr Bernhard,
ich muss vermuten, dass Sie mein Buch gar nicht gelesen haben. (Wie übrigens noch mehr meiner Kritiker hier auf Amazon.) Sie würden sich dann mit wesentlicheren Argumenten auseinandersetzen und nicht auf nebensächliche philosophische Aspekte ausweichen. Schade, dass Sie so wenig Überzeugendes zu sagen haben zum Beispiel zu den inzwischen nachgewiesenen durchgängigen Fälschungen und den vielen fatalen Widersprüchen im Neuen Testament — zur desaströsen und bluttriefenden Geschichte des Christentums — zur Rolle Ihres angeblich allmächtigen und barmherzigen Gottes bei den kleinen und großen alltäglichen Katastrophen — zu den intellektuellen Zumutungen des Glaubens, ob es sich dabei um die Erbsünde oder das archaische Menschenopfer von Jesus oder die immer noch von vielen Theologen beschworene Hölle handelt, wie auch immer sie heute gedeutet wird — zu den nicht zu vereinbarenden Erkenntnissen heutiger Naturwissenschaften mit den sog. Glaubenswahrheiten. Wieso sprechen Sie so abschätzig von jenen Menschen, die sich redlich um eine »glaubhafte« Alternative zur Religion bemühen. Ich spreche einem ehrlich gläubigen Christen, der seinen Glauben auch wirklich lebt und Nächstenliebe tatsächlich praktiziert, meinen Respekt nicht ab.
Vielleicht können Sie sich ja doch zu der Auffassung durchringen, dass auch Nichtgläubige moralisch denkende und ehrlich bemühte Menschen sein können, die keinesfalls behaupten, allein im Besitz der Wahrheit zu sein. Hätten Sie mein Buch gelesen, würden Sie zu erkennen geben, dass Menschen Ihres Glaubens heute den Zweifel längst als ständigen Begleiter kennen.
Ich bete nicht für Sie, wie Sie es für mich tun, weil ich von der Wirkungslosigkeit eines solchen Tuns überzeugt bin. (Über die Wirkung von Autosuggestion haben wir ja schon an anderer Stelle diskutiert.) Ich hoffe aber, dass Sie sich irgendwann einem ehrlichen Überprüfen Ihrer Position nicht verschließen werden und erkennen, dass auch andere Menschen um ihr Weltbild ebenso ehrlich ringen. Wer sich auf dem falschen Pfad befindet, sagt uns die Bibel aber ganz gewiss nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Lehnert