O. aus Lüdenscheid. Ausgezeichnet

(beim Buch­ver­sen­der www.buecher.de eingestellt):

Wenn es rich­tig ist, dass die Frage nach Gott und nach der Exis­tenz von uns Men­schen grund­le­gende Fragen jedes den­ken­den Indi­vi­du­ums sind, so darf man jeden Ein­zel­nen sicher als ‚Fach­mann’ in eige­ner Sache anse­hen. Uwe Leh­nert, kein Fach­mann irgend­ei­ner theo­lo­gi­schen Dis­zi­plin, gleich­wohl auf­rich­ti­ger Nach­den­ker, adres­siert seine Aus­ein­an­der­set­zung mit diesen Fragen und spe­zi­ell mit dem Chris­ten­tum folg­lich zual­ler­erst an sich. Wie es einem eme­ri­tier­ten Hoch­schul­leh­rer aber zusteht, münden seine Über­le­gun­gen in einem sys­te­ma­tisch auf­ge­bau­ten Buch, das viele Aspekte anspricht. In einer leicht ver­ständ­li­chen Spra­che werden aus erkennt­nis­theo­re­ti­scher Warte natur­wis­sen­schaft­li­che Infor­ma­tio­nen, phi­lo­so­phi­sche Posi­tio­nen und Ergeb­nisse kri­ti­scher Theo­lo­gen ebenso refe­riert wie Fakten aus der oft unrühm­li­chen und wider­sprüch­li­chen Geschichte der Chris­ten. Das Resü­mee des Autors, der unein­ge­schränkt ein huma­nis­ti­sches Welt- und Men­schen­bild ver­tritt, wird man­chen Leser ernüch­tern: Um mora­lisch zu leben, sind der Glaube an einen jen­sei­ti­gen Gott und die Lehre der christ­li­chen Kir­chen ent­behr­lich. Ins­ge­samt bietet die durch­weg anre­gende Lek­türe m.E. selbst dem beken­nen­den Chris­ten die Mög­lich­keit, durch das Ange­bot des begrün­de­ten Zwei­fels den eige­nen Glau­ben zu fes­ti­gen; dem Zweif­ler zeigt es Per­spek­ti­ven einer men­schen­wür­di­gen Alter­na­tive zum Chris­ten­tum auf.

Rezen­sion zu dem Buch “Warum ich kein Christ sein will – Mein Weg vom christ­li­chen Glau­ben zu einer natu­ra­lis­tisch-huma­nis­ti­schen Welt­an­schau­ung”.